Durch einen Freund habe ich mal wieder etwas neues bekommen: Eine LED-Heckanzeige von Transit Media.
Also natürlich gleich mal ausgepackt und reingeschaut. Im Vergleich zu meinen Flipdot-Anzeigen ist das Teil relativ flach und kompakt:
Aber wie das natürlich bei Geräten aus dem Straßenverkehr so ist, ist überall Ruß. Das ist mir dann auch schnell wieder eingefallen, nachdem ich einen Blick auf meine Hände geworfen habe.
Also erstmal saubergemacht und ab damit in die Werkstatt! Da habe ich es erstmal an 24V angeschlossen und... nichts. Es wird doch nicht etwa kaputt sein? Nope, einfach mal umgepolt und siehe da, es tut! Scheinbar ist Blau neuerdings +24V und Braun Masse. Naja.
Nun gut, es scheint zu funzen und keine kaputten LEDs zu haben. Also mal aufgemacht und mir das Innenleben angeschaut.
Na das ist ja recht übersichtlich gehalten. Schauen wir uns das Logikboard doch mal genauer an...
Was mir direkt auffällt, ist, dass es keinen "klassischen" EPROM zu geben scheint. Zumindest nicht sichtbar. Dafür einen IC, der recht stark nach Flash-Speicher ausschaut, rechts auf der Platine. Gut, wieso auch nicht. Muss dann wohl über die Platine programmiert werden, wenn man die Zieltexte, -nummern oder -symbole ändern will.
Das Herzstück des Systems ist scheinbar der TQFP-Chip rechts in der Mitte, auf dem - auch dem Aufkleber nach zu urteilen - wahrscheinlich die Firmware läuft. Außerdem sieht es so aus, dass das Xilinx-CPLD unten in der Mitte das Multiplexen der LEDs übernimmt - zumindest scheinen auf der LED-Platine sonst keine ICs verbaut zu sein und für Multiplex-Aufgaben habe ich schon öfters CPLDs oder FPGAs gesehen.
Unten Links zu sehen sind der Adresswahlschalter für die Statusabfrage über den Wagenbus sowie ein paar DIP-Schalter, vermutlich zur Konfiguration des Systems.
Oben rechts zu erkennen ist der IBIS-Wagenbus-Empfängerteil mit seinen Optokopplern.
Auf beiden Seiten der LED-Platine sind dicke Axial-Elkos, mit einer kleinen Plastik-Unterlage. Süß!
Leider steht auf dem DC/DC-Wandler keine Angabe zur Leistung - aber laut meinem Labornetzteil zieht das Ding bei einer dreistelligen Liniennummer auf mittlerer Helligkeit ca. 500mA bei 24V, also ca. 12W.
Hier noch mal der Beweis: Rot = Blau und Schwarz = Braun.
So weit, so gut; dann wollen wir das Ding doch mal testen! Also erstmal den Wagenbus anschließen.
Hmmm, ein 4-poliger CPC-Stecker... für IBIS zwar recht gängig, aber leider habe ich kein Gegenstück dazu. Was soll's, ab damit und an den USB-IBIS-Wandler geklemmt:
Schnell mit dem IBIS-Utility von Cybox die Zielnummern durchgeklickt, und siehe da: Es läuft!
Soweit der aktuelle Stand, ich werde sicherlich demnächst noch die Steuerung genauer untersuchen und mal schauen, inwiefern man das Teil umbauen kann, um mehr als nur die eingestellten Ziele anzuzeigen - oder auch neue Ziele hinzuzufügen.
Bis dahin,
Cato